Sizilien zum abgewöhnen
Nun sind wir also in Italien. Von Menorca gut 200 Seemeilen entfernt: Sardinien. Unsere Überfahrt war nicht sehr entspannend. Viel Wind, hohe See und zu allem Unglück bricht die untere Befestigung (Pütting) der großen Genua. Das Rollsegel schwingt inklusive Rollanlage vor dem Schiff herum. Es ist nicht einfach alles wieder einzufangen und für uns und das Schiff gefahrlos zu befestigen, um die letzten 5o Seemeilen bis zur vorgelagerten Insel Carloforte zu bewältigen. Hier finden wir in einer kleinen Werft einen Schweißer, der alles wieder richtet und schon nach wenigen Tagen geht es weiter nach Sizilien. Der erste Versuch die Insel zu erreichen, müssen wir abbrechen. Die Kühlwasserpumpe (erst letztes Jahr in Frankreich repariert) ist wieder defekt und die Bilge bis obenhin voll Wasser. Beim 2. Versuch, natürlich mit viel Wind und einem Staubsturm (wunderschön rot) legt sich über das ganze Schiff. Toll ! Putzen inklusive.
In Sizilien geht es anscheinend nur darum, den Bootsbesitzern soviel Geld wie möglich aus der Tasche zu ziehen.
Liegeplatzgebühren von 60 bis 234 Euro für eine Nacht. Wohlgemerkt nur fürs Anbinden. Strom, Wasser, Duschen - alles extra.
Seglergeschichten über Strafgelder der Polizei wegen einem Ankerlicht nicht an der richtigen Stelle am Mast, Ankern heute okay - morgen schon nicht mehr. Also 700 Euro Strafe. (hier sei bemerkt, das sind nicht unsere Erlebnisse) Müllgebühren von 10 bis 15 Euro pro Tag, auch ohne Müll und Quittung. Und schon gar nicht wird der Müll zum Entsorgen mitgenommen. Der fliegt in Sizilien sowieso überall herum. Zum Abgewöhnen dieses Sizilien.
Wir beschließen kurzer Hand, die Insel ohne große Besichtigungstouren zu verlassen um so schnell wie möglich Griechenland zu erreichen.
Hoffentlich hat sich hier nicht auch alles verändert!