Inusses, Chios und Samos
Der vorherrschende Wind in der Ägäis ist im Sommer der Meltemi. Ein Nordwind, der mal mehr oder weniger aus Nordost oder auch Nordwest bläst. Von Mitte Juni bis in den September pustet der Wind mit 5 bis 6 Windstärken, es darf aber auch mal mehr sein, besonders wenn die Fallböen die Berge hinunter rauschen. Der Meltemi kann 3 Tage dauern, oder auch mal 2 Wochen. Das läßt sich nicht vorhersagen. Segelt man in die richtige Richtung- sprich Süd - ist das wie Schlittenfahren. Bei allen anderen Segelrichtungen wird die Sache auch mal recht mühsam. Also versuchen wir alles unter einen Hut zu bringen.
Wir laufen die kleine Insel Inusses an, die nahe Chios liegt. Von dieser Insel, die einen schönen Naturhafen hat, kommen viele der griechischen Reeder. Sie haben hier ihre Sommerhäuser und ihre großen Motoryachten liegen vor Anker. Es gibt hier nur ein kleines Hotel und wenige Gästezimmer. Man möchte unter sich sein. Alles ist sehr gepflegt, viele Häuser sind restauriert. Das ganze Dorf macht einen ansprechenden Eindruck.
Weiter geht es nach Chios. Auf der mal wieder kahlen Insel bleiben wir nur einen Tag. Es ist viel Wind angesagt und wir wollen einen sicheren und ansprechenden Hafen erreichen.
Also geht es gleich weiter nach Samos. Diese grüne Insel ist sehenswert und hat auf der Südseite auch sichere Häfen und Buchten.Wir werden gleich von netten deutschen Polizisten in Empfang genommen, die uns beim Anlegen helfen. Sie tuen hier mit zwei deutschen Küstenwachschiffen, Ückermark und Börde, Dienst. Im Rahmen des Frontex Einsatzes sichern sie die griechische Küste, denn die Türkei ist hier nur 1 Seemeile entfernt. Am Ufer sieht man, wie auch in Lesbos, noch so manche orange Schwimmweste liegen. Wir begegnen, Gott sei es gedankt, jedoch keinem Flüchtlingsboot. Auf den Inseln, die der Türkei so nahe liegen, sieht man vielen Migranten, die hier in Lagern untergebracht sind.
Unser erster Anlaufhafen, Vathy, ist der Hauptort der Insel Samos. Er ist zwar einiger Maßen sicher, doch dermaßen schaukelig, daß wir nach 2 Tagen wieder auslaufen und in den südlichen Hafen Phytageon segeln.
Nach einer Woche Aufenthalt auf Samos bringt der Meltemi uns weiter nach Süden.